2013 - Spanien - Aero Club Nürnberg

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Einmal Spanien und zurück … Der Vereinsausflug Sommer 2013

Eigentlich war ja die gesamte ACN-Flotte für den Ausflug nach Barcelona/Sabadell gebucht, aber der späte Sommeranfang mit entsprechend miesen Wetterprognosen und unerwartete Terminprobleme bei den Teilnehmern hatten dann die Planung kräftig durcheinander gewürfelt.

Letztendlich starteten am Donnerstag (27.6.) früh, vor Einzug einer Regenfront aus Westen, dann doch unsere beiden Piper Reisemaschinen. Zunächst die UE mit Vorstand Armin und Veranstaltungsreferent Marc in persona, natürlich IFR in knapp 6 Stunden, mit einem Tankstopp in Annecy und Abschlusslandung in Sabadell (LELL) bei Barcelona am frühen Nachmittag.

Die crew der KU (Jörg, Lothar und Günther) war dann mit 3 Stopps in Donaueschingen, Annecy und Perpignan „nur“ 11 Stunden unterwegs und die Mannschaft leicht geplättet. Dafür hatte Marc schon mitten in Barcelona Quartier besorgt und uns als kleine Kompensation für den langen Flug noch zum späten spanischen Nachtmahl eingeladen.

Ein Dank dem Veranstaltungsreferent! Soweit zum Hinflug, danach trennten sich unsere Flugwege.

Die „Glascockpit- nicht touchscreen!- crew“ blieb nämlich in Barcelona auf sightseeing und flog dann am Samstag nach Avignon und weiter am Sonntag über den Wolken, aber VFR via Friedrichshafen zurück nach EDDN. In Avignon bestellte man ein Taxi, dass die beiden Crewmitglieder ins Hotel bringen sollte. Nach 150 Metern Fahrt stand man dann überraschenderweise auch schon vor der Rezeption. Unter lauthalsem Gelächter konnte sich der Fahrer zwar nicht über einen hohen Fahrpreis, jedoch immerhin über ein dickes Trinkgeld freuen.

Die „Schweizer-Uhrwerk-Crew“ der KU wollte eher weiter fliegen (Freitag). Nach klassischen Sichtflugregeln über die Pyrenäen, evtl. entlang der französischen Westküste nach La Rochelle und dann zurück in die Heimat. So flog zunächst „Bergpilot“ und Kameramann Günther mit westlichem Kurs durch die Pyrenäen Richtung spanisch–französische Grenze, vorbei an Andorra (die Banken hatten gerade zu, so haben wir auf eine Landung verzichtet) und dann bis zum 1. Tankstopp in Santa Cilia (LECI).

Ein kleiner Flughafen zwar mit Avgas, aber das Aeroclub-Restaurant war geschlossen, man sucht einen neuen Pächter seit Wochen. Dafür war der Kaffee aus dem Automaten gut und kostenlos: Preis 50 Cent, Einwurf 2 EURMünze, Rückgeld 4x50 Cent und 4 Stäbchen zum Umrühren.

Tja, und mit dem Weiterflug nach La Rochelle wurde es dann doch nichts. Frankreich hat die Grenze nach Spanien mit unzähligen „restricted areas“ gespickt, ob aktiv oder nicht ließ sich nicht unmittelbar klären, so haben wir uns für einen weiteren Pyrenäenüberflug entschieden. Erst am südlichen Rand entlang, dann wieder über Andorra (Bank hatte immer noch zu!) mit nord-östlichem Kurs Richtung Perpignan. Der Anflug auf LFMP, wie schon beim Hinflug, bockig und garschtig, (Böen 25 kts, wenigstens auf der Nase!), aber die gute alte KU verträgt ja einiges, und meine Paxe haben es auch überlebt. Der freundliche Tankwart meinte nur, das wäre hier an 250 Tagen im Jahr so und eine gute Übung für die Flugschüler des hiesigen Aeroclubs.

Die nächste Etappe, landschaftlich sehr reizvoll, entlang der französischen Mittelmeerküste, Camargue, Cote d’Azur, Saint Tropez, wieder garschtig-bockiger Wind, (gut dass mein Headset so eine gute Polsterung hatte!) und schließlich Landung in Cannes‘ Promi- Airport. Unsere Piper war zwischen den rund 20 Learund Falconjets wertmäßig etwas unterrepräsentiert, aber am Service hat man es kaum gespürt.

Es gab zwar teures Avgas aber kein Motoröl für Kolbenmotoren. Der Tag und Abend in Cannes war dann der Höhepunkt des Ausfluges: erst Baden im Meer, dann edles Essen in der Altstadt und schließlich das jährliche Hafenfest mit Licht- und Musikshow.

Die Stadt und das Fest wären ein gutes Ziel für den ACN-Ausflug 2014!

Am nächsten Morgen dann Flugplanung und Wetterbriefing im Hotel-Frühstücksraum mit kostenlosem W-LAN Anschluss, dafür das Frühstück echt französisch: nur Kaffee und Croissant.

Es gab 3 Varianten für den Rückflug nach Nürnberg:

1.) Zunächst wieder im Rhonetal nach Norden und dann nach Osten Richtung EDDN
2.) Weiter entlang der Küste nach Italien und dann z.B. Brenner usw., oder
3.) quer durch die Französischen Alpen Richtung Bodensee.

Wir haben uns angesichts der Wetterprognose für letztere Variante entschieden, und das war gut so.

Günther ist als Bergexperte die erste rund 2-stündige Etappe geflogen: erst im Durancetal nach Norden über GAP, vorbei an Grenoble, Richtung Albertville. Höhepunkt war dann die Route über Megeve, ein bekannter hochalpiner Skiort, weiter über Chamonix mit wunderbarem Blick auf das Mont Blanc Massiv, Martigny und weiter wieder im Rhonetal zur Landung im schweizerischen Sion (LSGS). Hier dann tanken, 1 l Öl für den Motor, (denn unsere Reserve war aufgebraucht und in Cannes gab es bekanntlich nur Olivenöl), ein Sandwich mit Kaffee für die nächste Alpenetappe und dann Aufgabe des Flugplanes nach Leutkirch (EDNL), Bezahlung natürlich nur in SFR! Zunächst ging es noch gemütlich weiter im Rhonetal nach Nord-Osten, weiter über den Furka -(8000ft) und Grimselpass, vorbei an Andermatt in das obere Rheintal Richtung Chur. Die eben genannten Pässe, bekannt noch früher aus den Meldungen über Wintersperren, waren vielfach noch schneebedeckt und offensichtlich noch gesperrt (30. Juni!) Eigentlich wollten wir ja in Leutkirch nochmals zwischenlanden und den Flugplan schließen, ging aber leider nicht, den EDNL hat keinen Zoll und wir kamen aus der Schweiz!

Also kurzerhand mit München-Info den Flugplan geändert -ging problemlos- und direkt weiter nach Nürnberg wo wir dann nach ca. 3 h glücklich gelandet sind.

Es war ein toller Ausflug, die KU hat sich von ihrer besten Seite gezeigt. Schade nur, dass nicht mehr Maschinen dabei waren. Dafür hat Günther, egal ob PIC oder PAX, den Flug fast komplett digital gefilmt. Der gekürzte und überarbeitete Film wird aber vermutlich erst beim nächsten Festival von Cannes in der Sparte ausländische Dokumentationen gezeigt.

Jörg Tischer

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